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17. Dezember 2013

Panorama: "Bitte recht freundlich!"

Schon in den 1970er Jahren knipsten zahllose Foto-Amateure tausende Bilder. Aber richtiges Fotografieren will gelernt sein, wie die Sendung "Was könnte ich werden?" aus dem Jahr 1971 zeigte. Eine Porträt-Fotografin aus Perchtoldsdorf hatte da keine Berührungsängste: Sehr resolut kontrollierte sie in einer "Panorama"-Reportage aus dem Jahr 1979 die Frisur und Haltung, aber auch die Ernährungsgewohnheiten ihrer Kundschaft. Um eine Welt, in der viel retuschiert, verändert und hin gemogelt wird, ging es in der Sendung "Boutique" aus dem Jahr 1968: Um die Welt der Modefotografie. In der Pressefotografie braucht man im Gegensatz dazu das Glück und das Können, im genau richtigen Moment abzudrücken. Erich Lessings Fotos vom Staatsvertrag gehören zum fotografischen Gedächtnis der Republik Österreich. Katinka Nowotny hat den preisgekrönten Fotografen 2005 für die Sendung "Report" getroffen. 
"Panorama" zeigt, wie Themen, die uns heute beschäftigen, im Lauf der letzten 50 Jahre im Fernsehen behandelt und aufbereitet worden sind. Diesmal geht es um die Fotografie.
(Quelle: ard.de)

14. Dezember 2013

Fotografin: Anne-Catherine Becker-Echivard

Die Fotografin Anne-Catherine Becker-Echivard und ihre Installationen mit Speisefischen vom Großmarkt.

Dorsche, Makrelen und Meeräschen - sie arbeiten am Fließband, sie diskutieren in einem Salon, sie tragen Kleidung wie du und ich. Die Protagonisten der Fotografin Anne-Catherine Becker-Echivard sind leicht verderblich, aber zutiefst menschlich. 
Die 43-jährige deutsch-französische Künstlerin inszeniert Speisefische vom Großmarkt in bizarren Panoramen des menschlichen Alltags und Wirrwarrs. Fischköpfe auf Menschenkörpern beim Quickie auf der Motorhaube, beim letzten Abendmahl, beim Absacker in der Bar.
Seit mehr als zehn Jahren erschafft Becker-Echivard eine anthropomorphe Bilderwelt aus toten Tieren. An Planung, Aufbau und Umsetzung einer einzigen ihrer guckkastenartigen Szenen arbeitet sie zum Teil monatelang. Kein Gegenstand ist zufällig an seinem Platz, jedes der einfallsreichen Details setzt die Künstlerin ganz bewusst ein. 
Sie nennt sich selbst "photographe plasticienne" - bildende Fotografin. 1971 in Paris geboren und in Berlin aufgewachsen, brach sie ihr Jura- und Geografiestudium an der Humboldt-Universität ab und ging zurück nach Frankreich, um sich der Fotografie zuzuwenden. Seit 2009 lebt und arbeitet sie wieder in Berlin.
Metropolis begleitet Anne-Catherine Becker-Echivard bei der Produktion ihrer jüngsten Bildes - ironischerweise eine Szene aus einer Sardinenfabrik. Fotografiert werden die Fische natürlich freitags, denn an diesem Tag gibt es auf dem Markt die größte Auswahl. Und wenn die Protagonisten während der Aufnahme nicht verdorben sind, landen sie hinterher im Bauch der Künstlerin und ihres Assistenten. (Quelle: arte.tv)

Fotograf: Trevor Paglen

Geheime Sphären der Macht – Trevor Paglen fotografiert Orte der Geheimdienste!

Selten war Kunst so politisch: Trevor Paglen fotografiert militärische Anlagen, Abhörstationen und Spionagesatelliten. Er dokumentiert die geheimen Flüge der CIA, zeichnet den Flug militärischer Drohen nach – und das in berückend ästhetisch gestalteten Fotos. 
Seltsam irreal wirken seine Bilder. Dabei zeigen sie das, was tatsächlich passiert – sorgsam im Verborgenen.
Paglen gilt als eine Art Edward Snowden der Kunst. Er will aufklären, aus tiefer Überzeugung – mit den Mitteln der Kunst. 
Metropolis trifft Trevor Paglen in New York und spricht mit ihm über Kunst in Zeiten der NSA (Quelle: arte.tv)

8. Dezember 2013

Die Fotografie nach der Fotografie? (Photo 6/6 II)

Die Dokumentation erzählt vom langsamen Sterben einer bestimmten Art des Fotografierens - und davon, wie die heutigen Fotografen darauf reagieren. Die einen versuchen, die einstigen Grenzen der Fotografie mit Hightech-Methoden zu überwinden, die anderen kehren mit Low-Tech-Praktiken zu den Anfängen der Fotografiegeschichte zurück. 
In den letzten Jahren haben zahlreiche Künstler und Fotografen das Verschwinden der analogen Fotografie in ihren Arbeiten thematisiert. Andere Fotografen haben das Ende der Fotografie zum Anlass genommen, neue künstlerische Ansätze zu entwickeln. Die digitalen Technologien lassen die Grenzen zwischen den verschiedenen Techniken verschwimmen, hybridisieren die Genres und lassen den Betrachter oft ratlos zurück. Dieser muss immer häufiger mutmaßen: Was genau hat er da eigentlich vor sich? So kann im neuen digitalen Universum jedes Bild ein virtuelles Bild sein, das sich der verschiedensten Techniken und Methoden bedient. 
Manche Fotografen haben allerdings beschlossen, den neuen Technologien zu widerstehen und ihr Werk fest in der analogen Fotografie zu verwurzeln. Ihre Techniken stellen meist die Einzigartigkeit der Fotografie und deren intimen Bezug zur Wirklichkeit in den Vordergrund. 
Einige wichtige Fotografen jener Zeit sind Rosângela Rennó, Daido Moriyama, Michel Campeau, Joan Fontcuberta, Thomas Ruff, Christian Marclay, Bernard Plossu, Gábor Osz und Miroslav Tichý. (Quelle: arte.tv)

1. Dezember 2013

Konzeptuelle Fotografie (Photo 5/6 II)

Ab 1960 entdecken junge Künstler die Fotografie neu. Unter Berufung auf die scheinbare Objektivität des Verfahrens und dessen Popularität und einfache Anwendung nutzend, protestieren sie gegen den formalen Elitismus der früheren Generationen und stellen die Begriffe "Künstler" und "Kunstwerk" infrage. In der Hoffnung eine authentischere Bildsprache zu erschaffen, die nicht von ästhetischen Prämissen beeinflusst ist, versuchen Fotografen grundlegende Konzepte mit ihren Kameras festzuhalten. 
Doch wie lässt sich beispielsweise das Konzept der Leere oder der Lauf der Zeit darstellen? 1958 lädt der Maler Yves Klein Fotografen ein, die nackten Wände seiner Galerie mit der Linse abzulichten. Das ausgestellte Werk soll die Leere selbst darstellen. Das Ereignis wird fotografiert: Die Aufnahmen beweisen, dass es stattgefunden hat, doch zu sehen gibt es wenig. Performance-Kunst und Fotografie ergänzen sich gegenseitig. 
Die konzeptuellen Künstler betrachteten die Fotografie als schlichte Aktivität, die weder hervorheben noch verbergen sollte. Die konzeptuelle Fotografie stellte einen Kunstbegriff in den Hintergrund, der lediglich technische oder ästhetische Meisterleistungen forderte. (Quelle: arte.tv)

Das Künstlerkollektiv G.R.A.M

Sie haben über ein Jahrzehnt lang ein Paparazzi-Projekt realisiert und dabei unter anderem in Los Angeles Stars wie Jack Nicholson, Dennis Hopper, Kate Moss, George Clooney, Sharon Stone und Johnny Depp sowie zahlreiche unbekannte Personen in der einschlägigen Paparazzi-Ästhetik fotografiert.
Diese bildkritische "Als-ob-Strategie" führt die österreichische Künstlergruppe G.R.A.M. auch in ihrem seit 1998 entwickelten Re-Enactment-Projekt weiter. Das Nachstellen von Bildmaterial aus dem kollektiven Gedächtnis umfasst zahlreiche Serien, reicht von Szenenfotos aus Stummfilmen bis zu Propagandaaufnahmen von Diktatoren oder dem historischen Treffen zweier Päpste in Rom. Fotografien aus der Welt der Politik, Kunst und Gesellschaft werden - mit dem Ziel der Neuinterpretation – auf ungewöhnliche Weise miteinander verknüpft.
G.R.A.M. geht es dabei nicht nur um die In-Fragestellung von Authentizität medial vermittelter Bilder oder um den Wirklichkeitsgehalt von Fotografie. Die Re-Enactments sollen bei den Betrachtern visuelle Schlüsselreize auslösen und auf die übermäßige Konsumation der Bilderflut unserer Tage aufmerksam machen.
Ein Kamerateam hat das multimedial tätige Kollektiv unter anderem beim fotografischen Re-Enactement einer Filmszene aus "Dr. Schiwago" in der österreichischen Botschaft in Moskau sowie beim Dreh seiner filmischen Umsetzung einer bislang nicht realisierten Otto-Muehl-Aktion begleitet. (Quelle: orf.at)

30. November 2013

Fotografin: Babara Klemm

Die leise Chronistin

Eine große Retrospektive im Berliner Martin-Gropius-Bau ehrt die Fotografin Barbara Klemm Sie war nicht nur Zeugin von zahlreichen Schlüsselereignissen der Epoche – die Fotografin Barbara Klemm hat es so gut wie immer geschafft, das entscheidende Bild zu machen. Sie hat Ikonen politischer Wendepunkte geschaffen: das Bild von Willy Brandt 1973 im Gespräch mit Leonid Breschnew, ein intimer Moment, der wie kein anderer sinnbildlich für die Ostverträge steht. Sie ist die Einzige, die den Kuss von Erich Honecker mit Leonid Breschnew nicht nah, auf die Lippen fokussiert, sondern aus der Distanz fotografiert, aus der erst Tschernenko und Gromyko sichtbar werden, die dabei stehen und desinteressiert tuscheln. Was Barbara Klemm sucht, ist der eine Moment, in dem "alles in einem Foto eingefangen ist", sagt sie. Ihre Aufnahme eines Studenten in der Menschenmenge der Einheitsfeier ging in die Geschichtsbücher ein – es ist das Bild der Wiedervereinigung. Über 40 Jahre hat Barbara Klemm für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ fotografiert und ist dabei viel unterwegs gewesen. Ihre Fotos dokumentieren eine damals noch weitgehend gespaltene Welt, die Zeiten und Schauplätze des Kalten Krieges und der Studentenrevolution, der deutschen Parteienpolitik und der weltweit bewaffneten Konflikte. Sie porträtierte Bewohner der Elendsviertel in Kalkutta und Bettler in New York genauso wie große Künstler, Musiker und Literaten – denn so unterschiedlich auch die Themen – es sind immer die Menschen, auf die Barbara Klemm ihr Augenmerk richtet. Ab 16. November widmet der Martin-Gropius-Bau in Berlin der Fotografin eine große Retrospektive: „Barbara Klemm, Fotografien 1968 - 2013“. „Metropolis“ hat die Fotografin getroffen und mit ihr über die großen und kleinen Momente der vergangenen Jahrzehnte gesprochen.(Quelle: arte.tv)

24. November 2013

Fotograf: Martin Kreuels

Trauern heißt lieben - Der Verstorbenen-Fotograf Martin Kreuels

Ist es pietätlos die Fotografie eines Menschen auf dem Sterbebett anzufertigen oder kann sie den Hinterbliebenen dabei helfen, Abschied zu nehmen? Verstorbenen-Fotografie hatte einst eine lange Tradition in Deutschland, rückte aber in Deutschland nach den beiden Weltkriegen mit vielen Toten in den Hintergrund. Seit einigen Jahren kommt sie aber wieder in Mode.
Martin Kreuels war einst Wissenschaftler und eigentlich ein rationaler Mensch – bis seine Frau an Krebs verstarb und der Münsteraner Witwer mit den Kindern zurück blieb. Sein fünfjähriger Sohn Anton machte spontan ein Foto von seiner Mama auf ihrem Totenbett. „Sie ist doch gleich weg!“ Das letzte Porträt von Heike Kreuels blieb in der Familie – und es sollte viel bewirken.
Kreuels, dessen frühere Tätigkeit als Spinnenexperte mittlerweile in den Hintergrund gerückt ist, arbeitet als professioneller Post-Mortem-Fotograf. Er hofft, dass seine Verstorbenen-Fotografien auch anderen Hinterbliebenen beim Abschied nehmen helfen.
In "Trauern heißt lieben" dokumentiert die Filmemacherin Anette Wagner den Alltag des Familienvaters und seiner Kinder und wie sie den Tod der Mutter verstehen und verarbeiten konnten. Der Film behandelt die Frage, welche Rolle Fotografien des Verstorbenen beim Trauern und Abschiednehmen spielen. (Quelle: wdr.de)

Kleine Geschichte der Pressephotographie (Photo 4/6 II)

In der Presse ist das fotografische Bild vor allem ein Beweis für die Realität, denn vieles erscheint viel glaubwürdiger, wenn es sichtbar ist. 1868 veröffentlicht das "Journal Illustré" die erste Fotostrecke. Vor allem in den darauffolgenden 30er und 50er Jahren experimentierten Fotografen wie Henri Cartier-Bresson, Brassaï, Robert Capa, Josef Koudelka, Dorothea Lange, Weegee, W. Eugene Smith und Richard Avedon mit der Pressefotografie und wurden dadurch zu Koryphäen des 20. Jahrhunderts. Bei diesen Fotos stand nicht die Ästhetik, sondern die Natürlichkeit des Dargestellten im Vordergrund. Die Fotos wurden mit Druckplatten aus Kupfer vervielfältigt. Fotomontagen arrangierten die Fotojournalisten mit der Schere. Texte und Fotos verbanden sich immer mehr, wuchsen zusammen und reflektierten sich gegenseitig. In den Montagen setzte sich immer mehr der Wille durch, den monotonen rechteckigen Formaten zu entfliehen und dynamische Bilderkollagen zu kreieren. 
Die Fotografien waren zwar noch schwarz-weiß, jedoch wurden sie nachträglich beim Druck koloriert, was schon damals für einen Hauch von Kitsch sorgte. (Quelle: arte.tv)

Fotograf: Roger Ballen

Roger Ballen: Einer flog übers Zulu-Nest

Aus den Hörsälen von Berkeley in die Slums von Südafrika – die Laufbahn des nordamerikanischen Fotografen Roger Ballen ist so ungewöhnlich wie seine Motive. Ballen, dessen Mutter bei der berühmten Fotoagentur Magnum arbeitete, studierte zunächst Geologie und entdeckte die Fotografie auf seiner ersten Afrikareise in den späten 1970ern. Bei seiner Ankunft in Johannesburg war er vom Apartheidregime so geschockt, dass er tief in den Busch zu den Siedlungen der weißen Unterschicht vordrang, wo die Nachkommen der ersten holländischen Siedler leben. Dort schoss er erst Landschaftsaufnahmen und bald schon verstörende Porträts – darunter auch das berühmte Bild der Zwillingsbrüder „Dresie and Casie“ im Stil von Diane Arbus. Mit seinen Schwarzweiß-Aufnahmen gab Roger Ballen den traurigen, verarmten und inzestuösen Gemeinschaften ein Gesicht und führte die Theorien der weißen Überlegenheit ad absurdum. Mittlerweile erforscht der Künstler seit über vierzig Jahren die abgelegenen Gegenden Südafrikas und richtet sein Objektiv auf Menschen am Rande der Gesellschaft. 2012 wurde er für seine Zusammenarbeit mit der südafrikanischen Hip-Hop-Gruppe Die Antwoord gefeiert, für die er ein einzigartiges grafisches Universum schuf. (Quelle: arte.tv)

17. November 2013

Die Erfinder (Photo 3/6 II)

Schätzungsweise rund 350 Milliarden Fotos wurden seit der Erfindung der Fotografie Anfang des 19. Jahrhunderts aufgenommen, die meisten davon ohne künstlerischen Anspruch: Familienfotos, private Urlaubsfotos, professionelle und kommerzielle Fotos wie Porträt- und Landschaftsaufnahmen, Pressefotos oder erotische Fotos. Heute entdecken Fotografen diese gewaltige Ressource und schöpfen daraus ihr Rohmaterial, so genannte "images trouvés", gefundene oder wieder gefundene Bilder, Träger neuer Ideen und Bedeutungen. In den 80er Jahren tauchte dafür der Begriff "Appropriation Art" auf, den "Fundstücke" heute vorstellt.(Quelle: arte.tv)

10. November 2013

Fotografin: Barbara Klemm

Familienalbum der Nation

Empathie statt Pathos, Diskretion und Respekt statt geheuchelter Nähe, das zeichnet die strengen Schwarz-Weiß-Kompositionen von Barbara Klemm aus. Als Fotografin der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" war sie mehr als 40 Jahre an den Brennpunkten des Zeitgeschehens. Sie gilt als Institution ihres Metiers, das sie zur Kunst steigerte... (Quelle: ard.de)

Die Erfinder (Photo 2/6 II)

Mit dem Licht spielen und ein Bild erzeugen, ohne zu zeichnen oder zu malen ... Bereits lange vor der Erfindung der Fotografie kam der Mensch auf die Idee, Schatten auf eine Leinwand zu werfen, um ein Abbild der Wirklichkeit einzufangen. Im 18. Jahrhundert kamen Apparate wie ein "Silhouettierstuhl" auf, mit dem sich dauerhafte Porträts erstellen ließen. Hierzu wurde der Schatten des Modells auf einen Papierbogen projiziert. Besonders bei Adel und Bürgertum erfreuten sich diese Porträts großer Beliebtheit, denn Schattenrisse waren schnell erstellt und nicht teuer.

Ein weiterer Schritt war die Entdeckung, dass auch das Licht selbst zeichnen oder doch wenigstens bleibende Spuren hinterlassen kann. Bereits im Mittelalter war man auf die Idee gekommen, Früchten mit Hilfe der Sonnenstrahlen eine Art Stempel aufzudrücken. Hierzu musste nur ein Teil der Frucht abgedeckt werden, die sich später rund um die geschützte Stelle dunkler färbte. Diese Fähigkeit, sich unter dem Einfluss des Lichts auf natürliche Weise zu verändern, nennt man Fotosensibilität. Einige chemische Verbindungen wie etwa Silbersalze reagieren ebenfalls unter Lichteinfluss: Sie färben sich schwarz. Doch im Gegensatz zu Obstpigmenten können sie isoliert, verdünnt und auf ein Blatt Papier aufgetragen werden, das damit lichtempfindlich gemacht wird. Der Erste, der auf die Idee kam, mit Hilfe der Lichtempfindlichkeit von Silbersalzen ein Bild zu erzeugen, war der Engländer Thomas Wedgwood, dem 1821 die ersten sogenannten "Photogramme" gelangen. Er legte Schmetterlinge auf lichtempfindliches Papier, das er für einige Minuten der Sonne aussetzte. Die Salze färbten das Papier schwarz, und der Negativabdruck des Schmetterlings wurde sichtbar. Diese Kontaktkopien waren jedoch ebenso kurzlebig wie die Schmetterlinge selbst, da Wedgwood den Prozess nicht aufhalten konnte, um sein Bild zu fixieren: Nach und nach färbte sich das gesamte Blatt schwarz. Von diesen allerersten Photogrammen ist daher keines erhalten geblieben.

Einige Jahre später stellte auch der Engländer William Henry Fox Talbot mit demselben Verfahren Kontaktkopien her. Doch im Gegensatz zu Wedgwood fand Talbot eine Methode, um das entstandene Negativ mit Hilfe von einfachem Kochsalz zu fixieren. So konnten seine Bilder, die er "photogenische Zeichnungen" nannte, die Jahrhunderte überdauern.

All diese Kontaktkopierverfahren gehörten bald der grauen Vorzeit der Fotografie an. Sie können lediglich Umrisse, Profile und Schatten festhalten. Ausgereiftere Techniken boten im Anschluss die Camera obscura, die Daguerreotypie, die Panoramakamera oder die Kalotypie. Sie waren entscheidende Meilensteine auf dem Weg zur Erfindung der Fotografie.(Quelle: arte.tv)

3. November 2013

Fotograf/Künstler: JR

Der 30-jährige französische Fotograf, Aktivist und "Public Art"-Künstler JR erobert wie kein anderer den öffentlichen Raum. Seine Leinwand sind Hauswände und Mauern auf der ganzen Welt, seine Galerie entsteht unter freiem Himmel. Mit seiner Installation "InsideOut" verwandelte JR den Times Square in New York. Er beklebte den gesamten Boden mit seinen Fotografien. Das war noch keinem vor ihm gelungen: Tausende Gesichter von Passanten bevölkerten auf einmal das Zentrum Manhattans. Ein Happening der Herzlichkeit in der New Yorker Betonwüste, das ganz nebenbei die Werbeflächen am Times Square in den Schatten stellte.
Mit derselben impulsiven Neugier erkundete JR in seinem Projekt "Wrinkles of the City" die Spuren der Zeit. Auf Dächern, Wänden und Mauern Berlins erzählte er die wechselvolle Geschichte der deutschen Hauptstadt mit Hilfe von monumentalen Porträts älterer Menschen. Deren Falten stehen für die Narben und Wunden der Stadt.
Die Dokumentation zeigt die ungeheure Dynamik des Schaffens dieses Künstlers, der vor 13 Jahren noch als einer von zahlreichen Graffiti-Künstlern unterwegs war und heute in aller Welt berühmt ist. Dabei geht es in JRs Kunst auch immer um das Spiel mit der Legalität, die politische Kraft einfacher Porträts und die unerschrockene Neugier, innere Grenzen zu überwinden. JR gibt seinen bürgerlichen Namen nicht preis, seine Markenzeichen - Hut und Sonnenbrille - stammen noch aus der Zeit als illegaler Graffiti-Künstler. Den Antrieb für sein künstlerisches Schaffen beschreibt er gegenüber der Filmemacherin Ilka Franzmann so: "Es ist sehr prätentiös, zu glauben, Kunst könne die Welt verändern. Aber sie hat eine solche Kraft, sie verändert die Wahrnehmung." (Quelle: arte.tv)

Intimität in der Photographie (Photo 1/6 II)

Die Fotografie scheint vom Wesen her zunächst extrovertiert zu sein, denn sie bildet die äußere Realitätund Welt ab. Doch in den 60er Jahren wollten die Fotografen dieser „Objektivität“ entkommen. Wie ihr Vorgänger Jacques Henri Lartigue setzen viele Fotografen von da an die Kamera als Instrument der Innenschau ein, unter anderem Nobuyoshi Araki, Nan Goldin, Antoine d’Agata, Hervé Guibert, Raymond Depardon und Lee Friedlander. Wie die Gesellschaft insgesamt dehnte diese Generation die Grenzen, die sie überschritt, immer weiter aus.
Dabei richten die Fotografen ihre Linsen auf den Alltag, auf ihre Familien, ihre Freunde oder auf sich selbst und machen diese Porträts, also ihr eigenes Leben zum Kunstwerk. Einige gingen noch weiter und suchten extreme Erfahrungen und bewusste Grenzüberschreitungen, um zu zeigen, was normalerweise im Verborgenen liegt. Doch kann man Intimität überhaupt fotografieren? Die Dokumentation zeigt exemplarisch die unterschiedlichen Stile und Techniken auf, mit denen die Fotografen jene Innerlichkeit in der Fantasie des Betrachters entstehen ließen. (Quelle: arte.tv)

24. Oktober 2013

Der fotografische Supermarkt

Im Mittelpunkt der TV-Dokumentation des Hessischen Rundfunks steht die Frage: Zeigen Fotografien die Wirklichkeit oder lassen sie sie verschwinden? Die neue digitale Fotografie vervielfältigt zumindest die Alltagswelt - nicht nur durch Kameras, sondern auch durch Handys, die zu jeder Zeit spontane Bilder ermöglichen, die überall hin verschickt werden können. Dies wird in dem Film aufgegriffen und von den Jugendlichen selbst hinterfragt.
Schüler einer 10. Klasse der Alexander-von-Humboldt-Schule aus Rüsselsheim fotografieren - von der Kamera begleitet - ihre Alltagswelt und gehen dabei ihren Sehnsüchten, Wünschen und Ängsten nach. Wie wird etwa das Thema "Liebe" fotografiert? Wie teilt man seine Gefühle mit? Greifen sie dabei auf Werbemuster zurück, oder entwickeln sie ihre eigene Bildsprache? Werden die Fotos am heimischen PC bearbeitet, oder sind sie spontan? Welche Manipulationsmöglichkeiten gibt es? Gelingt es in diesem Projekt, die Alltags- und Konsumwelt von Schülern durch Schüler neu und kritisch zu hinterfragen? Der Film, den die Schüler selbst gedreht haben und der ihre eigene mediale Kompetenz stärkt, versucht eine Antwort zu geben.  (Quelle: heise.de)

17. Oktober 2013

Fotograf: Songjialuo

Am tibetanischen Neujahrstag machen sich der Fotograf Songjialuo und sein Assistent in ein entlegenes Dorf in Tibet auf, um von den dortigen Bewohnern gegen Bezahlung Porträts aufzunehmen. Die Dorfbewohner sind unglaublich neugierig, denn für fast alle ist es das erste Mal überhaupt, dass sie fotografiert werden. Im Laufe der Aufnahmen entwickelt Songjialuo ein ganz besonderes Verhältnis zu den verschiedenen Bewohnern, die ihn durch ihre Authentizität berühren. (Quelle: arte.tv)

8. Oktober 2013

Fotograf: Hugues Vassal

Der Fotograf Hugues Vassel begleitete das Leben der Edith Piaf hautnah. Sie war wohl Frankreichs größter Star – die Sängerin Edith Piaf. Verehrt als „Spatz von Paris“ gehört sie inzwischen zum kulturellen Erbe der Stadt wie der Eiffelturm oder die Champs-Elysees. Im Oktober jährt sich ihr Todestag zum fünfzigsten Mal – und rechzeitig zum Jubiläum erreicht das Gedenken an die Sängerin einen möglicherweise letzten großen Höhepunkt.
Obwohl die Piaf schon lange tot ist – einige ihrer Begleiter leben immer noch. So wie Hugues Vassal. Der inzwischen 77-jähgrige Fotograf hatte das seltene Privileg, Edith Piaf während sieben Jahren mit der Kamera zu begleiten. Die Bilder, die dabei entstanden, dokumentieren Piafs Leben – nicht nur auf der Bühne, sondern auch dahinter. 
Sogar bei den Krankenhausaufenthalten der Sängerin war er dabei. Ende letzten Jahres veröffentlichte Vassal schließlich einen Fotoband mit vielen bisher unbekannten Bildern und ergänzte sie mit persönlichen Erinnerungen an seine Zeit mit Piaf. Rechzeitig zum fünfzigsten Todestag hat er nun auch ein minimalistisches Theaterstück über diejenige Person geschrieben, die sein Leben für immer geprägt hat. (Quelle: arte.tv)

21. September 2013

Fotograf: Dougie Wallace

Eine „Hens and Stags-Party“ ist die britische Variante des Junggesellenabschieds. Horden zu allem entschlossener Menschen fallen jedes Wochenende in das westenglische Blackpool ein und verwandeln die Straßen und Promenaden des traditionsreichen Seebads in ein einziges Krisengebiet aus Sauf- und Sexexzessen.
Für den schottischen Fotografen Dougie Wallace sind diese Hens und Stags-Parties ein ganz besonderer Ausdruck der Alltagskultur der britischen Dienstleistungsklasse. Seine Fotos dokumentieren den geplanten Absturz einer Gesellschaftsschicht, die sich ihre eigenen Rituale geschaffen und scheinbar nichts mehr zu verlieren hat. Hier werden Männer nackt an Laternenpfosten gefesselt, und Frauen ziehen bizarr kostümiert von Bar zu Bar. Diese kurzen Momente, in denen Feierlaune in die totale Selbstdemütigung umschwingt, hält Wallace in seinen hochstilisierten Fotografien fest.
Metropolis begleitet Dougie Wallace eine Sommernacht lang durch Blackpool. Was reizt Wallace an seinen Motiven? Ist es Ekel, Lust am Fremdschämen oder eine fast schon ethnologische Faszination für das Fremde im eigenen Land, das den Fotografen - genauso wie den Betrachter seiner Bilder - nicht mehr loslässt? (Quelle: www.arte.tv)

13. September 2013

Fotograf: Du Zhenjun - Babel World

Von diesen "Artists in Residence" profitiert auch das ZKM Medienmuseum und zeigt darüber hinaus wechselnde Sonderausstellungen. "Move on Asia. Videokunst in Asien 2002 bis 2012" und "Babel World" mit Fotografien von Du Zhenjun geben derzeit Einblicke in die aktuellen Tendenzen der asiatischen Kunstproduktion. (Quelle: 3sat.de)

12. September 2013

Fotografin: Nan Goldins

Nan Goldins Bilder provozieren, sie sind von einer schonungslosen Direktheit, die auch vor intimsten Momenten nicht zurückschreckt. Ihre Motive zeigen Sex, Drogen und Gewalt - und haben stets die Endlichkeit im Blick. Nan Goldin erlaubt dem Betrachter ihrer Bilder ungefragt Einblick in ihr Leben, was nicht selten verstört.
In diesem Filmporträt gibt sich Nan Goldin genauso schonungslos offen wie sie es stets mit ihren Fotografien tat - dies allerdings mit einem entwaffnenden Humor.
Die Filmemacherin Sabine Lidl hat die Künstlerin alleine mit ihrer Kamera begleitet. Dreh- und Angelpunkt der filmischen Reise ist Berlin, wo Goldin in den 90er Jahren für drei Jahre lebte und - so ihre eigene Aussage - eine der glücklichsten Zeiten ihres Lebens verbrachte. Aus dieser Zeit stammen ihre Freundschaften zu Clemens Schick (Schauspieler), Joachim Sartorius (Schriftsteller), Käthe Kruse (Musikerin), Christine Fenzl (Fotografin) und Pjotr Nathan (Künstler), die dieser Dokumentation eine weitere Perspektive hinzufügen.
Sabine Lidl reist mit Nan Goldin nach Paris, wo sie einen Wohnsitz hat, und lernt sie dort als Sammlerin von Antiquitäten und skurrilen Objekten kennen, die sie in ihrem Apartment aufbewahrt.
In der Begegnung mit Nan Goldin überraschen immer wieder die sehr emotionalen, aber auch selbstironischen Momente und wecken durch Goldins freimütige Erzählungen und Reflexionen Neugierde, die Bilder der Künstlerin neu zu entdecken.(Quelle: arte.tv)

4. August 2013

Fotografen: Thomas Billhardt

Max Moor sucht Kultur auf dem Campingplatz und besucht den Fotografen Thomas Billhardt. Er, der in seinem Leben schon über 30 Mal umgezogen und in viele Kriegs- und Krisengebiete gereist ist, hat sich nun als Dauercamper am Templiner See eingerichtet. (Quelle: www.rbb-online.de)

30. Juli 2013

Fotograf: Erich Lessing

KulturWerk: Erich Lessing - Der Jahrhundert-Fotograf

Er porträtierte praktisch alle internationalen Spitzenpolitiker und Künstler und hält einen ikonographischen Moment der österreichischen Geschichte mit der Kamera fest: die Unterzeichnung des Staatsvertrages am 15. Mai 1955 im Schloss Belvedere.
Seine Fotos haben Geschichte festgehalten und Geschichte geschrieben! Aus Anlass seines 90sten Geburtstags ist der österreichische Fotograf Erich Lessing zu Gast bei Barbara Rett und erzählt über sein intensives Leben und die Bedeutung des „entscheidenden Moments“.
Das zerstörte Nachkriegseuropa hat er dokumentiert wie kein anderer - das zerbombte Berlin und Wien, die unvorstellbare Armut in den Ländern des Ostens, den kurzen tragischen Kampf des ungarischen Volkes um Freiheit. Aber auch das kleine Glück inmitten des großen Chaos’ und den Wiederaufbau.
„Österreich ist frei!“ - Erich Lessing erzählt im KulturWerk, wie es zu diesem legendären Foto bei der Unterzeichnung des Staatsvertrages gekommen ist, warum er mit 90 Jahren überlegt, aus der berühmten Fotoagentur Magnum auszutreten und ob ein Bild wirklich mehr als 1000 Worte sagt. (Quelle: tv.orf.at)

18. Juli 2013

Fotograf: Hermann Hirsch

Er hat gerade Abitur gemacht und vorher mal kurz noch einen der begehrtesten Fotopreise Deutschlands abgeräumt. Und hat sich gegen hochkarätige erfahrene Konkurrenz durchgesetzt. Hermann Hirsch findet seine Motive direkt vor der Haustür mitten im Ruhrgebiet in Dortmund. Sein Hobby zum Beruf will der 19-Jährige jedoch nicht machen. Geld verdirbt den Spaß und die Kreativität findet Hermann Hirsch. West ART über einen außergewöhnlichen jungen Mann. (Quelle: wdr.de)

18. Juni 2013

Fotografie-Museum Elysée in Lausanne

Lausanne und seine Museen

Schöner kann eine Großstadt kaum liegen. Lausanne schmiegt sich an die Hügel am Genfer See mit Blick auf ein grandioses Alpenpanorama. Eine Reihe ganz besonderer Museen schmückt die Schweizer Metropole außerdem. Der Museums-Check nimmt fünf von ihnen unter die Lupe. Darunter das Fotografie-Museum Elysée Lausanne. (Quelle: www.3sat.de)

17. Juni 2013

Fotograf: Jonah Ndirangu Ndiritu

Kenia im Fokus eines Straßenfotografen

Jonah Ndirangu Ndiritu, der sich auch einfach "Samson" nennt, ist Straßenfotograf in Nairobi und hat seinen festen Platz direkt vor dem Unabhängigkeitsdenkmal im Stadtpark. Das Nyayo Monument ist der untrügliche fotografische Beweis, dass man die Hauptstadt Kenias besucht hat. Sonntagsausflügler, Spaziergänger, Geschäftsreisende, Touristen und langjährige Stammkunden positionieren sich vor der Linse Jonah Ndirangus für ein Foto zwischen den Blumen, ein andermal stehen sie stolz und stramm vor dem Denkmal, oder sie legen sich lässig mit ihrer Liebsten auf eine Parkbank. Mit seiner in die Jahre gekommenen analogen Kamera aus den 80er Jahren produziert Samson keine Schnappschüsse, sondern inszeniert Bilder im öffentlichen Raum, deren Stil sich dem jeweiligen Trend anpasst. Samsons Fotos porträtieren die Kunden so, wie sie dargestellt werden möchten: cool, chic oder sexy beziehungsweise stolz, traditionell oder modern. Samson hat es nicht leicht in der Branche, denn digitale Sofort-Abzüge und Handyfotos sind eine harte Konkurrenz. Auf seine Bilder müssen seine Kunden mindestens ein paar Stunden warten - manchmal auch Tage - aber sie wissen die Qualität zu schätzen und nehmen das Warten in Kauf. Der Straßenfotograf hat jedoch noch ein zweites Standbein. Seine Familie lebt in der ländlichen Provinz, in der Nähe des Rift Valleys. Von Dienstag bis Donnerstag verbringt Samson die Tage bei seiner Frau und seinen Söhnen auf dem Bauernhof, kümmert sich um die Ernte und das Vieh. Obwohl hier auf dem Land immer viel Arbeit auf ihn wartet, versucht er, sich auch dort als Fotograf zu etablieren. In Nairobi wohnt er in einem kleinen Zimmer im Vorort-Slum Dandora. Aber auch bis hierher hat sich sein guter Ruf herumgesprochen. So macht er Fotos einer Rap-Band, die seine hochwertigen Bilder für Werbezwecke verwenden will. Die Dokumentation zeigt den Alltag der Straßenfotografen Nairobis und wirft einen Blick in die verschiedenen Gesellschaftsschichten und Ethnien Kenias. (Quelle: www.arte.tv)


13. Juni 2013

Fotograf: Chris Arnade

Der Banker und die Junkies (Wanderer zwischen zwei Welten)

Chris Arnade verschiebt tagsüber als Wall-Street-Händler Millionen. Nach getaner Arbeit erkundet er mit seiner Kamera das andere New York - das der Obdachlosen, Prostituierten und Süchtigen.
Mit seiner Serie "Gesichter der Sucht" auf flickr ist der Banker Chris Arnade berühmt geworden. Der 48jährige Doktor der Physik lebt komfortabel mit seiner Familie im bürgerlichen Brooklyn Heights, doch seit fast drei Jahren fotografiert er mehrmals die Woche Junkies und Prostituierte in New York’s ärmsten Viertel der Süd Bronx: Hunt’s Point.
Susanne Lingemann und Klaus Prömpers haben gemeinsam mit Kameramann Tal Larish den passionierten Fotografen monatelang in Hunt’s Point begleitet. Die Reportage zeigt Arnade, der für viele seiner Protagonisten inzwischen schon fast ein Sozialarbeiter geworden ist. Wir lernen die 39jährige Takeesha kennen, die mit zwölf von ihrer Mutter auf den Straßenstrich geschickt wird und davon träumt, mit ihrem Verlobten Steve ein neues Leben jenseits der Drogen anzufangen.
Seine Fotos sollen Aufmerksamkeit schaffenArnade führt uns zur Michael, der als Prostituierte Shelly seine Kunden auf der Straße bedient. Zwischen Highway und Eisenbahn hat er unter einer Brücke sein "Heim" geschaffen, mit Kunstblumen und Plüschtieren dekoriert. Auch er träumt von einer eigenen Wohnung, einem Partner, der ihn liebt und einem ganz normalen Job.
Die Leute mögen Arnade: "Chris ist ein Freund - alleine schon, dass er dich sucht, gibt dir das Gefühl wichtig zu sein, alle anderen vergessen dich. Und dabei ist Chris ein Fremder. Wenn er unsere Geschichten ins Internet stellt, wissen die Leute wenigstens wie es hier zugeht." (Quelle: www.3sat.de)

20. Mai 2013

Die Frankfurter Jahrhundertfotografen - die Geschichte des Ateliers Haase/ Fricke

Sie fotografierten Monarchen und Minister, Theaterstars und Komponisten. Aber auch Menschen zwischen Kriegsruinen und beim Wiederaufbau. Mit den Namen der Fotografen Haase und Fricke verbinden sich anderthalb Jahrhunderte Fotografiegeschichte in Berlin und Brandenburg.

Das Königliche Fotoatelier ist 1856 in Berlin gegründet worden, ab 1890 in Frankfurt (Oder) ansässig und 1999 aufgegeben worden.
Die von Haase / Fricke überlieferten Fotografien, Aussagen und Dokumente erlauben einen tiefen Einblick in die Entwicklung der Porträt- und der Stadtfotografie und sind gleichermaßen Dokumente der Zeitgeschichte. 
Der letzte Inhaber, Martin Fricke, arbeitet ehrenamtlich immer noch als Dokumentarfotograf im Auftrag der Stadt Frankfurt.
Die Erinnerungen des 73-Jährigen bilden den Rahmen für eine faszinierende Zeitreise, die fast bis zu den Anfängen der Fotografie zurückreicht. Allein für Frankfurt liefern die Fricke-Arbeiten eine nahezu lückenlose Bilderchronik des 20. Jahrhunderts. (Quelle: www.rbb-online.de)

9. Mai 2013

Fotografin: Andrea Krallinger

Menschen mit Handicap vor der Kamera

Andrea Krallinger leidet an Epilepsie. Sie hat gelernt, mit ihrer Erkrankung umzugehen. Als leidenschaftliche Fotografin initiierte sie das Projekt "Ganz schön krank". Dabei porträtiert sie behinderte und chronisch kranke Menschen, die damit auf Ausstellungen ein Forum erhalten.


Andrea Krallinger aus Passau lebt mit Epilepsie. Mit 13 Jahren hat sie ihren ersten großen Anfall. Medikamente helfen ihr, die Krankheit in den Griff zu bekommen. Doch mit 23 Jahren erlebt sie einen heftigen Rückfall. Sie muss ihr Studium unterbrechen und schluckt 30 Tabletten am Tag. Zusätzlich hat sie mit einer Nahrungsmittelunverträglichkeit (Zöliakie) und Leberschwäche (Histaminose) zu kämpfen, weshalb sie sich rein vegan ernährt.
Mittels Laserakupunktur und einer radikalen Darmsanierung kommt Andrea Krallinger wieder zu Kräften. Weil sie schon immer leidenschaftlich gern fotografiert, startet sie das Projekt „Ganz schön krank“. Sie porträtiert behinderte und chronisch kranke Menschen und stellt die Bilder aus. Sie versteht ihr Projekt als Beitrag zur Inklusion von Menschen mit Handicap.
 
Das Fotoprojekt - Ganz schön krank
Andrea Krallinger porträtiert Menschen gern in einer Umgebung, in der sie sich wohlfühlen. Alles läuft natürlich und ungezwungen ab. Die Teilnehmer bekommen nach dem Shooting eine Auswahl an Fotos zugeschickt und wählen das Foto aus, das auf die Homepage gestellt wird. Zu dem Foto schreiben sie einen persönlichen Text, in dem sie über ihre chronische Krankheit oder Behinderung und ihrem Umgang damit berichten.  (Quelle: www.br.de)

1. Mai 2013

Endlich 50.000 DSL von 1&1

Nach sechs Monaten hat es 1&1 nun (am Tag der Arbeit) endlich geschafft, mir DSL 50.000 zuschalten. Nicht das es jetzt besonders lange wäre, denn eigentlich liegt 50.000er DSL bereits seit Anfang November 2012 bei mir an, nur wurde dies seither auf  16.000 gedrosselt - ich berichtete schon hier.
Im November 2012 wurde mein Anschluss bei 1&1 "modernisiert". Ich erhielt eine neue FritzBox und diese synchronisierte von diesem Tage an mit 50.000 kBit/s. Nur wurde wie schon erwähnt der Durchsatz auf 16.000 kBit/s gedrosselt. Unendliche Nachfragen beim Support von 1&1 endeten immer mit der Aussage: es sei aus technischen Gründen nicht möglich die Bandbreite zu vergrößern. Nachfragen bei der Technik von 1&1 ergab, es seien alle Voraussetzungen für DSL 50.000 gegeben, ich solle mich doch an den Vertragsservice wenden. So könnte ich hier noch seitenweise weiter schreiben....
Breitband-Test von
initiative-netzqualitaet.de

Nun gut, ab heute ist es nun so weit - ich habe 50.000er DSL und sowas will nun auch mal getestet werden. Gleich im Vorfeld, die Tests fallen sehr unterschiedlich aus. Auffällig ist, dass die Upload-Geschwindigkeit von den angegebenen 10.000 kBit/s kaum erreicht wird und teilweise unter 50% liegt.
Sicherlich geben diese Speedtests nicht die tatsächliche Bandbreite des Anschluss an, da dies von weiteren Faktoren abhängt, wie z.B die Anzahl der Hops und wiederum deren Anbindung und Auslastung. Doch gibt es schon einen Überblick zur Leistung der DSL-Leitung, wenn man verschiedene Speedtests mehrfach und zu unterschiedlichen Zeiten nutzt.

speedtest.net kann Verbindung
zu verschiedenen Servern aufbauen
Mein erster (kurzer) Eindruck: Beim normalen Surfen kann ich kaum einen Unterschied feststellen. Beim Laden von größeren Bildern geht es schon etwas flotter, richtig merkbar wird es erst beim Down- oder Upload von großen Dateien, jedoch kommt es auch hier wieder auf die Anbindung und Auslastung des Servers an. YouTube am Abend bleibt immer noch eine Katastrophe...


Speedtest von computerbild.de kurz nacheinander, mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen
  

29. April 2013

Fotografin: Helga Simon

Helga Simon ist mit 85 Jahren die älteste Fotografin der deutschen Hauptstadt. Und auch die kleinste: die resolute Dame misst gerade einmal 1,38 Meter. Seit 60 Jahren ist sie Hausfotografin und Chronistin der Jüdischen Gemeinde Berlins. Ob auf dem Chanukka-Fest der Jüdischen Gemeinde, im Hotel Adlon mit der Bundeskanzlerin oder auf der Venus-Erotik-Messe: die kleine Fotografin ist immer dabei - auf der Jagd nach guten Bildern. (Quelle: www.swr.de)

21. April 2013

Fotograf: Giles Duley

Warum der Fotograf nach Afghanistan zurückkehrte, obwohl ihn eine Landmine fast das Leben gekostet hätte

Seine Mission ist es, auf das Schicksal anderer aufmerksam zu machen. Doch auf einmal ist der Fotograf Giles Duley selbst Teil dieser Geschichten geworden: In Afghanistan tritt der 41-jährige auf eine Mine – er verliert beide Beine und einen Arm. 
„Ich bleibe Fotograf“, sagt Giles Duley als erstes nach seinem Unfall. Seit Jahren verfolgt der Brite mit seinen Fotoreihen ein Ziel: Menschen zu zeigen, die unterunmenschlichen Bedingungen leben. Dazu reist er zum Beispiel nach Bangladesch, zeigt Flüchtlinge, die in einem Lager unter unsäglichen Umständen leben. Oder in die Ukraine, wo Straßenkinder um ihr tägliches Überleben kämpfen. 
„Wenn irgendwo bereits ein Fotograf ist, bin ich falsch“, sagt Giles Duley. In Afghanistan ist er mit amerikanischen Soldaten unterwegs, weil er es wichtig findet, zu zeigen, welcheAuswirkungen der Krieg auf diese Männer hat. Dabei passiert der Unfall. Mittlerweile hat Giles Duley 30 Operationen hinter sich. Und ist nach Afghanistan zurückgekehrt.
In einem Lazarett für verwundete Zivilisten dokumentiert er mit der Kamera, was der Krieg für diese Menschen bedeutet. Zum Beispiel für den 7jährigen Ataqullah, der auf dem Schulweg auf eine Landmine getreten ist und ein Bein verlor. „Wie soll ein kleiner Junge all das durchstehen, wenn mich das als Erwachsenen fast kaputt gemacht hätte?“ – Es sind Fragen wie diese, die Giles Duley darin bestärken, dass er gerade jetzt nicht aufhören darf, zu fotografieren... (Quelle: www.arte.tv)

12. April 2013

Fotograf: Harald Hauswald

Architekturstudien und Gesichter, der Soli-Basar auf dem Alex oder eine Straße in Halberstadt - die berührenden Bilder von Harald Hauswald aus der Noch-DDR liegen jetzt in einem Fotoband, erschienen bei Lehmstedt, vor. Darin zeigt sich der Mitbegründer der Foto-Agentur "Ostkreuz" erneut als einfühlsamer Beobachter mit Sinn für Komik - und als ein Meister der Farbfotografie.

"Ferner Osten - Die letzten Jahre der DDR" - so nennt sich der neue Fotoband von Harald Hauswald, der gerade im Leipziger Lehmstedt Verlag erschienen ist. Und wirklich. Betrachtet man diese Fotos wirken sie so weit weg. So fern. Aus einer Zeit, die es so nie gegeben haben kann. 
Es sind Architekturstudien und es sind Gesichter. Da ist der Soli-Basar auf dem Berliner Alexanderplatz, da ist eine Straße in Halberstadt, da sind der Holzschnitzer mit seinem Jesus aus der Oberlausitz und da sind die Kohlenmänner aus dem Oderbruch. Alltag, die müde Farbigkeit der "Noch-" DDR festgehalten auf Kodak-Farbfilm. (Quelle: www.mdr.de)

10. April 2013

Fotograf: René Burri

Porträt des 1933 in Zürich geborenen Fotografen René Burri, der sein fotografisches Handwerk an der Zürcher Kunstgewerbeschule erlernt hat und in seiner Laufbahn nahezu alle Kriegsschauplätze und Krisenherde der Welt bereist hat. Seine Bilder wurden in allen großen Zeitschriften - wie Life, Paris Match, Look, Stern, New York Times und DU - publiziert. Schlagartig bekannt wurde René Burri 1962 mit einer Aufnahme von Che Guevara, auf der der Revolutionär die Cohiba Zigarre stolz zwischen den Zähnen hält. (Quelle: www.br.de)

7. April 2013

Fotograf: Steve Schapiro

Ikonische Momente. 

Robert Kennedy sei der eindrucksvollste Politiker gewesen, dem er je begegnete. Und Johnny Depp sei unglaublich fotogen.
Steve Schapiro muss es wissen, denn er hat sie alle fotografiert: Seine ausdrucksstarken Porträts von Muhammad Ali, Barbra Streisand, Andy Warhol oder David Bowie sind heuteIkonen der Fotogeschichte. Seit mehr als 50 Jahren ist Steve Schapiro ein sensibler Beobachter des Zeitgeschehens und ist noch immer fast täglich mit der Kamera unterwegs.
Seine Karriere begann Schapiro, 1934 in Brooklyn geboren, als Fotojournalist. Für renommierte Magazine wie „Life“ oder „Time“ dokumentierte er die politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen der 1960er- und 1970er-Jahre, den Wahlkampf Bobby Kennedys genauso wie das Attentat auf Martin Luther King.
In den Siebzigern wurde Hollywood auf Steve Schapiro aufmerksam. Als Fotograf am Set war er bei mehr als 200 Hollywood-Filmen dabei. Zu „Taxi Driver“ mit Robert de Niro und „Der Pate“ mit Marlon Brando erschienen großartige Bildbände seiner Aufnahmen.

Vom 24. März bis 5. Mai zeigt die Kunsthalle Rostock über 100 der wichtigsten Fotografien von Steve Schapiro. Metropolis trifft den legendären Fotografen in Rostock. (Quelle: www.arte.tv)

3. April 2013

CeBIT-Review 2013

Wenn man etwas bloggt sollte man schon auf "Veröffentlichen" klicken und nicht nur auf "Speichern"... Deshalb kommt mein CeBIT-Review diesmal etwas später, auch wenn es nun wohl kaum jemanden mehr interessiert...

Der alljährliche und mittlerweile 19. Besuch auf der CeBIT ist nun zu ende. Nach zwei Tagen im Hin und Her durch die Messehallen, ist es nun mal wieder Zeit die Eindrücke zu sortieren und hier zu bloggen.

Ein Schwerpunkt sollte für mich diesmal das Thema SmartHome sein, also das "intelligente Zuhause". Automatisch nach bestimmten Vorgaben zu regeln bzw. zu schalten und am besten noch von Unterwegs z.B. über Smartphone darauf Einfluss nehmen. So zumindest meine Vorstellung...
Jedoch konnte ich kaum wirklich praktikables und vor allem erschwingliches auf der Messe finden. AVM bietet zwar seit Längerem eine schaltbare Steckdose (FRITZ!DECT 200) und jetzt mit der FRITZ!Powerline 546E einen Powerline-Adapter mit WLAN und Schaltfunktion an. Aber eine Steckdose aus der Ferne schalten zu können, hat in meinen Augen noch nichts mit SmartHome zu tun.
Am Stand der Telekom war zwar ein schöner Demo-Haushalt aufgebaut, aber nach deren Aussagen noch nicht am Markt und derzeit eher eine Machbarkeitsstudie.

Am Stand von AVM gab es wieder eine interessante Standführung. Es ist  immer wieder erstaunlich wie AVM seine Fritz!-Produkte ständig weiterentwickelt und auch ältere Geräte durch Firmware-Updates von den neuen Funktionen profitieren. Die Standführung gibt es auch als Video von AVM. Alles geht zu mehr Geschwindigkeit in der Übertragung per DSL, LTE, TV-Kabel aber auch im WLAN soll es in Richtung GBit gehen und die neuen Modelle der Fritz!Box sollen jetzt mit USB 3.0 ausgestattet sein. Mit der erst kurz vor der CeBIT veröffentlichten Firmware FritzOS 5.5 sind auch in älteren Geräten über 100 neue Funktionen dazu gekommen, so die Aussage von AVM.

Interessant waren für mich auch viele Vorträge in Sachen Netzwerksicherheit. Viele Firmen bieten entsprechende Produkte an, als Software und auch als sog. Appliance. Das Thema Sicherheit scheint zumindest nach der Anzahl der verschiedenen Anbieter immer bedeutender zu werden.

23. März 2013

Fotograf: Gregor Sailer

Die spektakulären Fotografien des Österreichers Gregor Sailer. 

Unwirtlich, unwirklich, gespenstig wirken diese Städte. Manche sind bis heute auf keiner Landkarte zu finden. Noch nicht einmal Straßenverbindungen führen dorthin. Closed Cities. 
Ohne Genehmigung kommt hier niemand rein und auch keiner raus. Umzäunt, ummauert, in Wasser-, Sand- und Eiswüsten versteckt, mit Waffen beschützt, geheim gehalten vor den Augen der Weltöffentlichkeit.
Monatelang hat der 1980 in Tirol geborene österreichische Fotograf Gregor Sailer unzählige Genehmigungsverfahren durchlaufen, um sich Zugang zu verschaffen zu diesen Städten, von denen bis dato nahezu keine Bilderexistierten. Er hat diesen verriegelten und unbekannten Städten jetzt ein Gesicht gegeben. 
Innerhalb von zwei Jahren reist Sailer über drei Kontinente, fotografiert geschlossene Siedlungen und zeitlich begrenzte urbane Siedlungsformen, die auf prägnante Weise die Zeitenwende repräsentieren, in der sich die Menschheit befindet: schwindende Ressourcen, Klimawandel, Wertezerfall, politische Konflikte oder das Bedürfnis nach uneingeschränkter Sicherheit: Ein Flüchtlingslager in der Westsahara etwa, eine Gated Community in Argentinien und vor allem Orte der Rohstoffförderung - in Russland, Quatar, Chile und Aserbaidschan. So surreal und geheim diese Städte erscheinen, so zentral sind sie für den Fortbestand und die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Länder: Diamanten, Gold, Öl und Gas werden hier gewonnen - gegen die Kräfte der Natur, in unwirtlichen Klimazonen, in lebensfeindlichen Landschaften.
Eindrücklich zeigen Sailers Fotos die Topografie geschlossener Städte. Doch sind sie mehr, als nur informative Aufnahmen von unzugänglichen Weltgegenden, sie enthüllen die bitteren Folgen des Kampfes um Ressourcen zu Beginn des 21.Jahrhunderts. Während seiner Aufenthalte in den Städten kämpft der Fotograf gegen extremste Temperaturen, die nicht nur ihn selbst, sondern auch sein Material gefährden. 
Er wird auf Schritt und Tritt von Geheimdiensten bewacht, der Kontakt zu den Bewohnern weitgehend unterbunden. Dennoch entstehen Möglichkeiten für schnelle und geheime Gespräche. Auf seine Frage etwa, was denn hier so geheim gehalten werde, antwortete man ihm in Quatar: „There are happening unusual things here.“ Tatsächlich wird er Zeuge von katastrophalen Arbeitsbedingungen, sklavenähnlichem Umgang mit Arbeitern, nuklearer und chemischer Verseuchung ganzer Gebiete, hygienischen Ausnahmezuständen. 
Sailers aktuell im Kehrer Verlag erschienener Fotoband „Closed Cities“ verortet die von extremsten Lebensbedingungen - ob klimatisch, ökologisch oder psychologisch - gezeichneten Orte. Gleichzeitig komprimieren seine Fotografien eine unglaubliche Geschichte menschlichen Leids und existentieller Ausgesetztheit - zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Ausgestellt werden seine Fotos ab dem 18.5.2013 in der Galerie des Landes Tirol in Innsbruck und ab Oktober 2013 im Fotoforum Bolzano. (Quelle: ARTE.TV)

24. Februar 2013

Zeitgenössische Fotografie aus dem Nahen und Mittleren Osten

„Lights from the Middle East“

Das größte Museum der Welt für Design und Kunstgewerbe – das Victoria & Albert Museum in London - zeigt eine neue Schau der Superlative: die erste umfassende Ausstellung über zeitgenössische Fotografie aus dem Nahen und Mittleren Osten.
Gezeigt werden Arbeiten von 30 Künstlern aus 13 verschiedenen Ländern, international etablierte Fotografen, wie Abbas (Iran) oder Walid Raad(Libanon) und auch aufstrebende Talente, wie die saudische Künstlerin Manal Al-Dowayan. Sie lebt in einem Land, in dem Frauen noch nicht einmal Auto fahren dürfen. Trotzdem hat sie es zur arabischen „Bestsellerin“ auf dem Kunstmarkt geschafft.
Metropolis fängt diese Blicke auf die arabische und die persische Welt ein - sie reflektieren sowohl die aktuellen politischen Verhältnisse als auch historisch bedeutsame Momente. Die Ägypterin Nermine Hamman zum Beispiel präsentiert ihre neuesten Arbeiten nach der Revolution, Jowhara Al Saud aus Saudi Arabien beschäftigt sich sehr offen mit der Zensur im ihrem Land.
Metropolis besucht auch den Marokkaner Hassan Hajjaj in seinem Atelier im Londoner Eastend. Hajjaj hat unlängst mit einer Fotoserie über die „Kech Angels“ für Furore gesorgt: In seinen Arbeiten geht es um die Biker-Kultur junger Frauen in Marrakesch und den Modekult in der arabischen Welt. 
Außerdem treffen wir die Iranerin Newsha Tavakolian, die zu den wenigen weiblichen Fotojournalistinnen Teherans gehört. Eine aufregende Ausstellung: Angekündigt sind unbekannte, kreative Blicke auf die sozialen und politischen Umwälzungen in den Ländern, in denen die islamische Religion das politische Leben auf sehr unterschiedliche Weise bestimmt.
Autorin: Stefanie Appel (Quelle: ARTE.TV)
   

4. Februar 2013

HTC Desire Z mit Ice Cream Sandwich (Android 4.0.4)

Mein schon etwas betagtes Smartphone HTC Desire Z erfuhr am Wochenende eine Frischzellenkur in Form eines Custom-ROM.
Seit dem von HTC angeboten Update auf Gingerbread ist auch die Bedienung immer mehr zu einem Gummiband geworden. Um mal ein Telefonat zuführen, konnte es schon mal eine gute halbe Minute dauern bis endlich mal was auf dem Display passierte. Mit dem Kalender nach einem freien Termin zusuchen, musste ich beinahe schon einen Termin mit meinem Smartphone machen. Es war echt kein Genuss mehr, sondern sorge mehr und mehr für Frust statt für Lust. Deshalb habe ich mich in letzter Zeit intensiver mit dem Thema Custom-ROM beschäftigt, da ein aktuelles Android-Model mit Hardware-Tastatur z.Z. nicht verfügbar ist. 
Nach längeren Recherchen fiel meine Wahl auf Andromadus Mimicry 1.5.0 ROM auf Basis von Android 4.0. Bei meinem Model musste ich aber erst wieder das alte original ROM Froyo wieder zurüch flashen, da HTC mit dem Update auf Gingerbread (zumindest laut Aussagen in diversen Foren) irgend was verändert hat was bei der letzten Version ein einfaches Flashen nicht mehr möglich macht. Ich habe mich also daran gehalten und alles nach den für mich nicht ganz einfach verständlichen Beschreibungen ausgeführt. 
Etwas mulmig war mir schon dabei, da ein Fehler beim Flashen das ganze Smartphone unbrauchbar machen kann. Scheinbar lief aber alles wie es sein soll. Nach dem Einspielen des Andromadus Mimicry spielte die neue Bootanimation ab und hörte nicht mehr damit auf. Ich dachte schon es war alles vergebens, entschloss mich aber dann den Akku zu ziehen, beim erneuten Booten meldete sich dann endlich das neue Android....
  

Alle Apps, Kontakte, Termine usw. waren dank Google-Konto schnell wieder verfügbar, nur das Einstellen der Apps brauchte noch etwas Zeit.
Alles in Allem eine feine Sache, das Desire Z rennt jetzt richtig. Die Bedienung ist wieder flüssig und ich habe auch den Eindruck der Akku hält etwas länger durch. In den Systemeinstellungen kann die min. und max. Prozessorleistung von 244 MHz bis 1800 Mhz eingestellt werden. Ich habe mich bisher nur an die 1500 MHz herangetraut, normalerweise läuft das Desire Z mit 800 MHz.
Leider gibt es auch einen kleinen Wermutstropfen: die Kamera zeichnet Videos nicht mehr in HD auf und bei der Nutzer der Kamera innerhalb von Instagram haben die Fotos deutliche Bildfehler. Nun dies sind Dinge, die von den Vorteilen meiner Meinung nach mehr als aufgehoben werden.


3. Februar 2013

Fotograf: Steve McCurry

Mit seiner Kamera wolle er die großen und kleinen Geschichten des täglichen Lebens erzählen, sagt Steve McCurry. Sein Foto des afghanischen Mädchens Sharbat Gul ist zu einer Ikone der Fotografie geworden. Es entstand in einem Flüchtlingscamp und erschien 1985 auf dem Cover des National Geographic. Die Motivsuche führt den amerikanischen Fotografen rund um den Globus, ob nach Asien, Afrika oder Lateinamerika. 
Für die Ausgabe 2013 des renommierten Pirelli Kalenders fotografierte McCurry Frauen und Männer in Brasilien. „Mein Ziel war es, Brasilien, seine Landschaft, seine Wirtschaft und seine Kultur zu porträtieren und dabei das menschliche Elend zu berücksichtigen“, so der 62-jährige. 
Weltweite Berühmtheit erlangte McCurry, als er 1979 zur Zeit der sowjetischen Invasion die Grenze von Pakistan nach Afghanistan überwand. Die ersten Aufnahmen aus dieser Konfliktregion stammen von ihm. Sie wurden in der New York Times, im Time Magazine und in Geo veröffentlicht. Seit 1986 ist McCurry Mitglied der berühmten Fotoagentur Magnum.
Erstmals in Deutschland präsentiert nun das Kunstmuseum Wolfsburg einen umfassenden Überblick über das farbgewaltige Œuvre des amerikanischen Fotografen. Im Mittelpunkt der Schau stehen seine Fotos aus Asien. McCurrys Nähe zu Asien ist seit seinen ersten Reisen nach Indien und Afghanistan gegen Ende der 1970er-Jahre ungebrochen. Der grundlegende Gegensatz zur Kultur des Westens liegt für ihn dabei in der Öffentlichkeit des Lebens und in der Verschmelzung des profanen mit dem religiösen Leben. Die Ausstellung zeigt seine Fotografien aus Ländern wie Burma, Kaschmir, Nepal oder China, die in den letzten dreißig Jahren entstanden sind. (Quelle: www.arte.tv)

20. Januar 2013

Fotograf: Evan Baden

Post Privacy Art: Vom Ende des Intimen
„Privat“ – diesen Zustand gibt es im Internet nicht. Da kann jeder seinen Exhibitionismus ausleben und fröhlich intimste Geheimnisse und Peinlichkeiten ausbreiten. Meistens ganz bewusst oder einfach naiv, manchmal auch nicht ganz freiwillig. Zum Beispiel wimmelt es im Netz von Fotos, die junge Mädchen nackt in pornographischen Posen zeigen. Der amerikanische Fotograf Evan Baden hat diese Bilder mit Models nachgestellt, um das Selbstverständnis der Internet-Generation zu hinterfragen.

Evan Baden
Meine Bilder zeigen meist junge Frauen. Normalerweise bekommen die Mädchen eine Nachricht von einem Jungen – ihr Freund oder ein Liebhaber – in der er sie um ein Foto bittet. Dann macht das Mädchen meist 25 bis 30 Fotos von sich selbst. Sie sucht das eine Bild aus, von dem sie meint, dass sie da am besten drauf aussieht und schickt es ihm. Und sofort bekommt sie ein Foto zurück: Von seinem Penis. (Quelle: www.arte.tv)

13. Januar 2013

Fotografin: Herlinde Koelbl

Herlinde Koelbl: Schein, Sein und Haben

Herlinde Koelbl, zielt in ihren Bildern auf den Menschen hinter der Fassade und blickt den Proträtierten tief in die Augen. Die 1939 in Lindau am Bodensee Geborene erzählt Juri Steiner von Spuren, die öffentliche Ämter auf den Gesichtern von Politikern hinterlassen und was Kleider aus Leuten machen.

Die Arbeit Herlinde Koelbls ist so persönlich wie gesellschaftspolitisch. Sie fotografiert Menschen in ihren Schlafzimmern, weil sie der Ort des Zeugens und Sterbens interessiert. Sie zeigt Bischöfe, Generäle und Kaminfegerinnen in Berufskleidung und privat. Immer stellt sie Nähe und Vertrauen her: «Sie können sich aufstellen, wie Sie wollen», sagt sie ihrem Gegenüber. In Koelbls Welt löst sich der Mensch von seiner Rolle, lässt sich genauer betrachten und begreifen. 
Juri Steiner fragt die Langzeitbeobachterin nach dem Geheimnis ihrer Menschenkunst - und was sie sieht, wenn sie die Augen schliesst. (Quelle: www.srf.ch)

6. Januar 2013

Fotograf: Tom Hunter

Ein Klassiker der Kunstgeschichte Jan Vermeers „Brieflesendes Mädchen am offenen Fenster“ diente ihm als Vorlage für sein bekanntestes Foto „Frau, einen Räumungsbescheid lesend“. Der Fotograf Tom Hunter hat es in seinem Londoner Stadtteil Hackney neu inszeniert und eine reale Geschichte dargestellt: Die junge Mutter aus der Hausbesetzerszene sollte die Wohnung tatsächlich räumen. Angeblich ist die Geschichte gut ausgegangen und es ist nie zu einer Räumung gekommen. 
Hunter komponiert seine Bilder sehr genau, wie malerische Tableaus und erzählt dabei immer Geschichten von heute. Mit dem geschulten Blick der Klassiker schaut er auf den Alltag der Menschen in seiner Umgebung und inszeniert deren Welt in den Farben und dem Licht von früher. So entstehen berührende und überraschende Momentaufnahmen aus dem heutigen Großbritannien von einem Künstler dessen Karriere sehr überraschend gestartet ist: Tom Hunter wurde 1965 in Dorset geboren und kam als Baumpfleger nach London. 
Als er im Regentpark eine Aufführung von Shakespears „Mittsommernachtstraum“ open air, unter Bäumen sah, war er so begeistert, dass er in London blieb und an die Kunstakademie ging. Später hat er Szenen des Theaterstücks mit Sambatänzerinnen und Stripperinnen für seine Fotoserie „A Midsummer Nights’s Dream“ nachgestellt. (Quelle: www.arte.tv)
   

3. Januar 2013

Fotograf: Günter Rössler

Nachruf auf Günter Rössler - artour (MDR)

Er war ein Star unter den DDR-Fotografen, arbeitete als Modefotograf für die "Sybille" und nahm die für ihre Natürlichkeit bekannten Aktbilder für das "Magazin" auf. Gerade wurde ihm mit einem Dokumentarfilm (Die Genialität des Augenblicks) über sein Leben und seine Arbeit ein Denkmal gesetzt. Am Montag starb Günter Rössler im Alter von 86 Jahren in Leipzig.
Das Handwerk der Fotografie lernte Günter Rössler schon in jungen Jahren. Nach der Kriegsgefangenschaft bei den Amerikanern war er zunächst in einem Fotolabor tätig. Dann studierte er an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst. Ab 1951 arbeitete er als freischaffender Mode- und Werbefotograf. Seit den 1960er-Jahren widmete sich Rössler verstärkt der Akt-Fotografie (Mein Leben in vielen Akten). Er war 1979 der erste DDR-Aktfotograf mit einer Personalausstellung und gehörte zu den Mitinitiatoren der berühmten "Akt-Pleinairs" in Höfgen bei Grimma. Ein "artour"-Nachruf. (Quelle: www.mdr.de)